Am Dienstag, 15.10.2024 fuhren alle 8. Klassen gemeinsam nach Bayreuth im Rahmen des Geschichtsunterrichts. Je zwei Klassen besuchten parallel das Markgräfliche Opernhaus während die anderen beiden Klassen die Eremitage und das dortige Alte Schloss erkundeten. Während der Mittagspause wurden die Örtlichkeiten getauscht, so dass alle Klassen beide Orte besuchen konnten.
Markgräfin Wilhelmine gestaltete Bayreuth nach ihrer Heirat um, so dass sich ihr Name bis heute mit Bayreuth in Verbindung bringen lässt. Zur Hochzeit ihrer einzigen Tochter Friederike ließ sie das Markgräfliche Opernhaus in atemberaubendem Tempo bauen, um ihre königliche Herkunft aus dem Königshaus Preußen auch hervorheben zu können. Eigentlich war es geplant, das Opernhaus nach kurzer Nutzungszeit wieder abzureißen. Zum Glück hatte Bayreuth damals kein Geld dafür, so dass das Opernhaus als heutiges UNESCO Weltkulturerbe noch erhalten ist. Unsere Schüler durften in einer Führung vieles über die Bauweise, die symbolische Ausgestaltung, die Gestaltung von Opern- und Theatertaufführungen in der Zeit des Absolutismus und die Bühnentechnik in Erfahrung bringen. Wie die originale Bühnentechnik funktioniert hat, durften sie selbst im neuen Museum auf einer kleineren Nachbildung der Theaterbühne selbst ausprobieren: Wie entstanden Wind und Regen, wie konnten Wellen gemacht werden und Schiffe auf der Bühne fahren und wie hat die Beleuchtung der Bühne funktioniert. Im Anschluss an die Führung ging es mit einem Fragebogen in kleinere Gruppen durch das Museum, in dem man viel selbst ausprobieren, anfassen oder auch riechen konnte.
In der Eremitage erwartete unsere Schüler ein selbstgestalteter Rundgang durch den Park mithilfe eines Lageplans und eines Fragebogens. Im Anschluss ging es mit einer kurzweiligen Führung durch das alte Schloss, dessen Eingang eher an einen Kellereingang denken ließ. Durch einen dunklen Gang hindurch erfuhren die Schüler, wie das Markgrafenehepaar seine Gäste für einen Spaß ins Ungewisse trieb. Der Schwiegervater Wilhelmines machte sich einen Spaß daraus, seine Gäste unwissentlich als Teilnehmer eines Rollenspiels in die Eremitage einzuladen. Hier sollten sie das Leben der einfachen Leute nachspielen und ihren Schmuck, ihre Haarpracht und ihre Gewänder gegen Mönchkutten eintauschen und das „Luxusleben“ hinter sich lassen. Um das zu erreichen, wurden die Gäste nach dem dunklen Gang in eine wunderschön gestaltete Grotte geführt, die mit sehr viel Mosaikbildern ausgestaltet war. Das Markgrafenpaar versteckte sich auf dem Balkon und sah zu, wie ihre Gäste über die Grotte staunten und im selben Moment durch zahlreiche Wasserfontänen quasi abgeduscht wurden. Alles an Schminke und Puder war weg und die edlen Kleidungsstücke waren nass. Danach konnten sie sich in einfache Gewänder umkleiden und die Zeit mit dem Markgrafenpaar verbringen. Unseren Schülern wurden alle Wasserspiele der Grotte vorgeführt und sie erfuhren, dass die Technik immer noch im Originalzustand ist, funktioniert und nur mit Wasserdruck ohne Strom betrieben wird. So eine Grotte gibt es nur in Bayreuth.
Wilhelmine bekam das Alte Schloss in der Eremitage von ihrem Mann als Geburtstagsgeschenk und verbrachte gerne ihre Zeit dort. Sie drückte auch diesem Schloss ihren Stempel auf, in dem sie einige Räume in ihrem Sinne und nach ihrer persönlichen Geschichte gestalten ließ. Hierfür wurde auch Marmor aus der Gegend, u.a. aus Hof verwendet. Nach der Führung durch Wilhelmines Räumlichkeiten war der Bayreuth- Ausflug beendet und wir kehrten wieder nach Hof zurück.
(Bärbel Burger)